Vor der Digitalisierung eines Fahrzeuges steht die Auswahl eines geeigneten Dekoders.
Herstellerangaben zur Stromaufnahme sind hier leider meistens nicht vorhanden oder nicht vernünftig nutzbar.
Deshalb kann es sinnvoll sein, sich eine kleine Meßeinrichtung zu bauen um für jede Lok individuell die Stromaufnahme zu messen.
Benötigt werden: (siehe Bild)
- Ein Modellbahntrafo oder Labornetzteil mit ca. 22V.
- Ein Messgerät (Multimeter oder Zeigerinstrument) .
- Ein Prellbock mit passenden Schienenstück.
- Verbindungskabel mit Gleisanschluss.
Der Trafo muß genügend Strom liefern können für die zu testenden Loks.
5A sind normalerweise ausreichend. Ebenso muss der Messbereich des Messgerätes entsprechend wählbar sein.
Der Prellbock sollte mit dem Testgleis fest verbunden sein (z.B. LGB 10320 und Gleisstück mit Massoth-Schienenverbindern verschraubt).
Das Messgerät wird auf Gleichstrommessung eingestellt und in eine der beiden Zuleitungen vom Regler zum Gleis (in “Reihe”) geschaltet.
Die Lok wird auf das Gleis gestellt und mit dem Regler an den Prellbock gefahren.
Dann wird der Regler voll aufgedreht und der Stromverbrauch abgelesen.
Beim Messen des Stromes ist folgendens zu beachten.
- Den Test immer nur kurz durchführen, die Räder fressen sich schnell in das Testgleis.
- Mehrere Messungen durchführen, wenn Betriebsartenschalter vorhanden sind. (Nur Licht, nur Motor oder nur Sound messen wenn dies möglich ist.
- Ansonsten in mehren Schritten messen und Differenzen bilden. (Licht messen, Motor+Licht messen , Motor = Motor+Licht – Licht)
- Wichtig sind der “Motorstrom” und der “Gesamtstrom” der über den Dekoder fließt. (Beide Werte sind normalerweise in den technischen Daten des Dekoders zu finden).
Der gemessene Strom ist der Maximalwert, der bei durchdrehenden Rädern (Gleitreibung!) bei voller Spannung fliest.
Bei nicht durchdrehenden Rädern (Haftreibung!) kann der Strom noch um einiges höher sein.
Man sollte deshalb eine Sicherheit von zusätzlich 50% zum gemessen Wert einplanen.
(Bei einem Messwert von 1A sollte der Dekoder mindestens 1,5 A Motorstrom liefern können.
Wenn Zubehör wie Beleuchtung, Verdampfer oder Sound ebenfalls an den Dekoder angeschlossen werden, ist der maximale Gesamtstrom des Dekoders noch zu beachten.
Nach dem Einbau und Test des Dekoders kann man den tatsächlichen Stromverbrauch der Lok komfortabel am Navigator ablesen, wenn es der einzige Verbraucher auf dem Gleis ist.
Der Messwert sollte natürlich bei maximaler Geschwindigkeit mit dem längsten Zug auf der größten Steigung gemessen werden. Dieser darf dann die zulässigen Kenndaten des Dekoders nicht übersteigen.